Die Frühjahrsklassiker in Nordeuropa sind bekannt für ihre Faszination und Gefahr. Doch in letzter Zeit haben mehrere schwere Stürze für Diskussionen über die Sicherheit im Radsport gesorgt. Besonders bei den Rennen Brügge-De Panne und der E3 Saxo Classic kam es zu Unfällen, die Fragen über die Streckenführung und das Verhalten der Fahrer aufwarfen.
Max Walscheid und Alex Kirsch äußerten unterschiedliche Meinungen: Während einige die Verantwortung bei den Fahrern sehen, weisen andere auf die aggressive Fahrweise durch das gestiegene Leistungsniveau hin. Als mögliche Sicherheitsmaßnahmen werden Änderungen der Streckenführung, das Vermeiden von riskanten Zielankünften und der Einsatz neuer Technologien wie Airbag-Rucksäcke diskutiert.
UCI mit EU-Kartellbeschwerde konfrontiert
Der Radsport-Weltverband UCI sieht sich mit einer Kartellbeschwerde bei der Europäischen Kommission konfrontiert. Ein schottischer Vater reichte die Beschwerde im Namen seines 18-jährigen Sohnes ein. Der Vorwurf: UCI missbrauche ihre marktbeherrschende Stellung, indem sie Radfahrer bestrafe, die an nicht von UCI genehmigten Rennen teilnehmen.
Die Regeln der UCI sehen vor, dass Fahrer mit hohen Geldstrafen oder sogar Sperren belegt werden, wenn sie an rivalisierenden Veranstaltungen teilnehmen. David Johnson, der Kläger, fordert eine Abschaffung dieser Sanktionen, insbesondere für Nachwuchsfahrer. Die UCI bestreitet jegliche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht.
Innovativer Smart-Lenker aus Deutschland entwickelt
Das deutsche Start-up Flitedeck hat den ersten voll integrierten Smart-Lenker für Rennräder vorgestellt. Dieses Hightech-Produkt vereint einen wasserdichten Touchscreen, ein GPS-Navigationssystem, Fitness-Tracking und eine Unfall-Erkennung in einem Carbon-Lenker.
Hinter der Entwicklung stehen Sabrina Fischer und Matthias Huber. Besonders ungewöhnlich: Ein Großteil der Finanzierung wurde durch OnlyFans gesichert, wo Fischer eine große Fangemeinde hat. Der smarte Lenker soll 2026 auf den Markt kommen und voraussichtlich 2.382 USD kosten.
Privat-Equity-Probleme in der Fahrradbranche
Die Investmentgesellschaft KKR hatte gehofft, von der Pandemie-bedingten Fahrradboom-Phase zu profitieren, als sie den niederländischen Hersteller Accell für 1,8 Milliarden Euro übernahm. Doch nach dem Ende des Fahrradbooms kam es zu hohen Lagerbeständen und finanziellen Schwierigkeiten.
2023 musste das Unternehmen umstrukturiert werden. KKR und die Hauptaktionäre wandelten Teile ihrer Kredite in Eigenkapital um, während weitere Investitionen nötig waren, um Accell zu stabilisieren. Der Fall zeigt, wie riskant private Investitionen in Pandemie-Zeiten waren.
Schwerer Bahnunfall in London
Beim Finale der Champions League im Bahnradsport in London kam es zu einem schweren Sturz in der Keirin-Disziplin der Frauen. Die deutsche Fahrerin Alessa-Catriona Pröpster und die Britin Katy Marchant kollidierten und stürzten in den Zuschauerbereich.
Vier Zuschauer wurden verletzt, Marchant erlitt einen Armbruch und musste ins Krankenhaus. Pröpster hatte Glück und kam mit leichten Verletzungen davon. Die Organisatoren haben eine Untersuchung eingeleitet, um zukünftige Unfälle zu verhindern.